Lebenswege prägen unsere spirituelle Ausrichtung. Es ist der essentielle Lebensfunke in uns, der unseren Seelenkristall schleift und die Sehnsucht nach Vollkommenheit wach hält. So betrachtet gibt es kein Scheitern, sondern wir haben die Wahl, Lebensthemen unterschiedlich zu meistern.
Herausfordernde und über längere Zeit erlebte Krankheiten lehrten mich, dass das Leben nicht linear und kontrolliert geschieht, jedoch in der Essenz immer Sinn macht. Ich erfuhr darin die Verschmelzung von Hingabe und Absicht, eine grundlegende Lebensschule. Auch die Tatsache, in der eigenen Familie als Kind weder Schutz noch Sicherheit zu erleben, hat mich auf den spirituellen Weg gebracht und liess in mir ein tieferes Verständnis für die Mannigfaltigkeit der Schöpfung reifen. Es hat in mir Respekt, Toleranz und Verankerung ins Lebendige geweckt. Der Austausch mit anderen Menschen zeigt mir, dass die meisten Menschen Aufrüttelndes erlebten und erleben und der Lebensbaum trotzdem starke Wurzeln hat und zum Himmel wächst.
Ich erlebe andere Menschen, denen ich begegne, nicht mehr länger als Bedrohung, sondern als Verbündete und manchmal als Zuflucht. Machte ich früher nach Reisen und Trekkings einen Spagat zwischen diesen und jenen Welten und Kulturen, gelingt es mir heute besser, die Welten zu verbinden. Lebensgestaltungen, die mir fremd sind, im Sinne der Gleich-Gültigkeit, stehen zu lassen. Lernen beginnt immer mit einem Schritt ins Unbekannte, fremde Menschen öffnen dieses Feld, und interkulturell heisst für mich, dass die Essenz, die jedem Menschen wichtig ist, eine Bedeutung hat.
Wir können im irdischen Dasein unser Erleben und Wirken in sieben Seelenkreisen benennen: 1.Körper, 2. Beziehung, Mitmensch, 3. tätige Selbstverwirklichung, 4. Zeit, Geschichte, Lebensrhythmus, 5. Ahnen, Wissen, Bildung, Kultur, 6. Natur und 7. Bewusstsein, Lebensmythos, Lebenssinn.
Mein Engagement und mein Verständnis der Pflege in menschlichen Werten und Würde habe ich Schritt für Schritt in meiner selbständigen Arbeit umgesetzt. Dazu hat mich auch die Enttäuschung bewogen, dass in unseren Spitälern oft der Respekt vor persönlicher Lebensgestaltung fehlt und der Einbezug von individuellen Heilquellen verneint wird. Viele Reisen vom Norden zum Süden, vom Westen zum Osten haben mich mit weisen Frauen und Männern aus verschiedenen Kulturen und Religionen zusammengebracht. In der Sehnsucht nach Antworten auf den Sinn des Lebens besuchte ich schon früh Seminare und verschlang Schriften christlicher Mystiker, buddhistischer Lehrer, hinduistischer Gurus und Sufi-Meister. Mein schamanischer Weg führte mich in ein Erkennen und Erforschen von Leben jenseits festgelegter Dogmen, traditioneller Lebensgestaltung und kulturell-sozialisierter Prägung. Das Leben erscheint mir wie ein Rätsel, das die Heldin lösen muss und plötzlich fügen sich die Teile der Lösung zusammen und die Situationen greifen, wie durch wunderbare Fügung sich ergänzend, ineinander und sind Antwort des Rätsels: ‚Das paradoxe intime Mysterium ist eine durchgängig offene Frage und eine unablässige Antwort.‘ (Quelle unbekannt). So ist Spiritualität geprägt durch die fünf Fragen des Daseins:
- Wer bin ich? = Identität und Mythos
- Woher komme Ich? = Herkunft
- Wohin bin ich unterwegs? = Zielfrage
- In was für eine Welt bin ich geboren, wer hat die Welt erschaffen? = Schöpferfrage
- Wozu das alles, Todeserfahrung? = Sinnfrage
Heute gestaltet, die immer wieder neu entdeckte Liebe zum Leben meinen Weg und beeinflusst meine Wirkkreise (Seelenkreise). Dieses Streben nach gestalteter Harmonie, kreativer Flexibilität und folgerichtiger Transformation bestimmt mein Arbeiten in Einzelarbeit, Seminartätigkeit, auf Visionsreisen und in SHIMA.
Ich bin überzeugt, dass Bewusstseinserweiterung unsere Lebenskraft unmittelbarer freisetzt und uns aus ungeahnten Lebensquellen schöpfen lässt. Wir können jenseits unserer existenziellen Bedürftigkeit und dem Leiden an unbeantworteter Liebe wieder in die Urkraft des Lebens kommen, indem wir hinter die Dinge schauen, uns in die Tiefe der Seele und in die Weite des Bewusstseins begeben. Die Erfahrung zeigt, dass Heilung, Kreativität, Inspiration, Intuition und erfüllende Liebe einem Zustand der Ruhe, Stille und Leere entspringen. Eingewoben in Energiefelder des Universums schwingen unsere Seelenfelder mit allen Kräften mit, wir sind eins mit allem und mit allen. Mein Ziel ist ein schlichtes Handeln im Einklang mit Naturkräften und der Weisheit der ewigen Seele. Das Arbeiten im Seelenfeld ist natürlich und wundervoll, und doch entpuppt sich das Vordringen in die Tiefe des Lebens als überraschend und sehr komplex. Ich strebe in meiner Arbeit nach Alltagstauglichkeit und Nachhaltigkeit. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass das Umsetzen von Einsichten zum Teil ein jahrelanger Prozess bedeutet.